Projekttitel: Stress bei Co-Eltern im Zusammenhang mit einer traumatischen Geburtserfahrung in der Schweiz.
Bereich und Verantwortliche: Methoden der Epidemiologie und präventiven Medizin, geleitet von Laurent Gaucher und Susanne Grylka.
Kontext: Die negativen Auswirkungen der Geburt auf das Wohlbefinden von Müttern und Co-Eltern in der postpartalen Phase sind wenig erforscht. Während dieser Zeit sind psychische, physische und sexuelle Gesundheitsprobleme häufig. Die psychische Gesundheit ist besonders besorgniserregend, mit Raten von postnataler Depression und geburtsbezogener posttraumatischer Belastungsstörung, die jeweils 13 % bzw. 4,7 % der Frauen betreffen.
Begründung: Es gibt eine schädliche Diskrepanz zwischen der typischen postpartalen Überwachungsperiode (56 Tage in der Schweiz) und den möglichen langfristigen Auswirkungen der Qualität der Geburtsversorgung auf das elterliche Wohlbefinden (bis zu einem Jahr nach der Geburt). Dieses Projekt zielt darauf ab, diesen Mangel an zuverlässigen und bevölkerungsbasierten Daten in der Schweiz zu beheben.
Material und Methoden: Es wird eine nationale prospektive Kohortenstudie in allen Kantonen der Schweiz durchgeführt. Sie wird Daten über alle Geburten in Schweizer Geburtseinheiten (N=98) über einen Zeitraum von drei Wochen umfassen, was eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung (N=3200 Geburten) darstellt. Selbstverwaltete Fragebögen werden die psychische und physische Gesundheit sowie die Lebensqualität bis zu einem Jahr nach der Geburt bewerten.
Erwartete Ergebnisse und Auswirkungen: Diese Studie wird neues Wissen über die Gesundheit und das Wohlbefinden der Eltern bis zu einem Jahr nach der Geburt liefern, was dazu beitragen wird, die perinatale Gesundheitspolitik zu verbessern. Sie wird Faktoren identifizieren, die mit der Qualität der Pflege zusammenhängen und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Eltern nach der Geburt beeinflussen, und evidenzbasierte Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität der Pflege und der Organisation der Mutterschaftspflege empfehlen.